Die Geschichte unseres Ortes

Niklasdorf war einst ein kleines Dörflein mit wenigen Häusern und wurde Micheldorf genannt. Dieser Name, der vom mittelhochdeutschen “mihhill”(groß) herkommt und daher eine stattlichere Siedlung bezeichnete, wurde erst in den Achtzigerjahren des 18. Jahrhunderts in die heutige Benennung umgeändert.

Die geschichtliche Entwicklung der Gemeinde hängt innig mit der Pfarrkirche zusammen. Über die Gründung der Kirche haben wir keine sicheren Nachrichten. Die Kirche selbst muss schon sehr alt sein, denn in einer Bulle des Papstes Eugen III. (1145-1153) im Jahre 1148 wird schon der Kirche in Michilindorf Erwähnung getan. Aus einer alten Sage entnehmen wir, dass hier einst in früheren Zeiten eine dem Erzengel Michael geweihte Kapelle gestanden haben soll, wovon auch das Dorf den Namen Michilindorf erhalten hat. Dieser Name bestand bis 1790, dann bekam es den Namen des Kirchenheiligen.

Der Sage nach soll an der Stelle, an der jetzt die Kirche steht, bei einer Überschwemmung der Mur das Bild des heiligen Nikolaus angeschwemmt worden sein. Dass die Kirche und wahrscheinlich die dazugehörige Ortsgemeinschaft dem Frauenkloster des Stiftes Göss angehörte, ersehen wir aus einer Konfirmation des Papstes Gregor IX. die er 1223 erließ, wodurch dem Frauenstift Göss mehrere Schenkungen und Stiftungen gemacht worden waren; unter anderem wurde auch “Ecclesia ad. s. Nicolam in Michilindorf” erwähnt. Da nach einem Brand im Jahre 1480 der hölzerne Dachstuhl und die Sakristei vernichtet wurden, kann man annehmen, dass die Brandursache mit dem Einfall der Türken am Afratage 1480 in die Steiermark irgendwie zusammenhängt. Als im Jahre 1837 bei einer Restaurierung der Kirche eine Inschrift gefunden wurde, lässt sich schließen, dass im Jahre 1499 die Kirche wieder neu errichtet wurde. Durch die jährlichen Einfälle der Ungarn und die völlige Verarmung der Bevölkerung ist anzunehmen, dass deshalb die Wiederherstellung der Kirche so lange gebraucht hat. In dieser Zeit kam die Niklasdorfer Kirche als Filialkirche zu Bruck. Erst im Jahre 1752 wurde sie zu einer selbständigen Pfarrkirche erhoben und zugleich mit dem Bau eines Pfarrhofes begonnen. Die Kirche besitzt einen einfachen Baustil. Ein Gemälde am Hochaltar (der heilige Nikolaus) sollte früher einen bedeutenden Kunstwert gehabt haben. Es wurde aber bei einer Renovierung durch einen Unkundigen verdorben.

Das jetzige Gasthaus Eßler und die Schmiede scheinen sehr alt zu sein, ja sogar noch älter als die Kirche. Es war früher ein Wohnhaus oder Wirtschaftsgebäude des Stiftes Göss, von dem wir ja wissen, dass dieses Besitzungen in Niklasdorf hatte. Das gegenwärtige Extrazimmer soll einmal eine Kapelle gewesen sein, daher die Vermutung, dass das Gebäude älter als die Kirche ist. Hätte damals schon eine Kirche bestanden, so wäre eine Hauskapelle überflüssig gewesen. Beide Häuser stehen unter Denkmalschutz.

Der Name Foirach ist slawischen Ursprungs. Es soll angeblich nach einem Rittergeschlecht, welches seinen Sitz beim jetzigen Besitzer Obermoar hatte, benannt sein. Weiters ist von diesem Orte nichts bekannt.

Auch der Name Waltenbach soll früher einmal Wald am Bach geheißen haben. Urkundlich wird “Waltenpach” schon 1148 genannt. Ein Teil davon war einmal eine Gülte des Cölestinerkloster in Steier. Dieses bestand aus dem sogenannten Kollhof (Kohlmaierhof), welcher früher ein Edelsitz war und als Brandstätte von einem Bauern gekauft wurde. Die Gründe gehörten einem Hans Christoph Fary. Als dieser jung starb, kam das Erbe an seine beiden Schwestern, welche im Cölestinerkloster in Steier weilten. Ein Pestkreuz mahnt und erinnert an schreckliche Zeiten. Unter diesem Kreuz, welches Simon Etschmaier 1731 erbauen ließ, liegen acht Personen begraben, welche aus dem Etschmaiergut der Pest zu Opfer gefallen waren.

 
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